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Was ist Modernisierung? Wie sie sich von der Migration unterscheidet

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Eric Joschko
Eric Joschko

"Modernisierung" bezieht sich auf die Umwandlung veralteter Systeme, um den aktuellen Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden. Sie ist ein wichtiger erster Schritt für Unternehmen, um den digitalen Wandel (DX) zu verwirklichen. Im Kontext der Digitalisierung von Unternehmen ist es entscheidend, bestehende Prozesse zu optimieren und innovative Technologien zu integrieren. Unternehmen müssen die Herausforderungen des digitalen Wandels aktiv angehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der digitale Wandel ermöglicht es Unternehmen, durch die Implementierung von IoT-Lösungen (Internet der Dinge) effizienter zu arbeiten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Modernisierung und den Unterschied zur "System-Migration", sowie deren Bedeutung für die erfolgreiche Digitalisierung von Unternehmen. 

Was ist Modernisierung?

Die Modernisierung oder Digitalisierungbezieht sich auf die Erneuerung oder den Ersatz veralteter bestehender Systeme, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. 

"Bestehende Systeme" beziehen sich hier hauptsächlich auf Kerngeschäftssysteme wie Bestandsverwaltungssysteme und Vertriebsmanagementsysteme. Es ist nicht ungewöhnlich, dass einige Unternehmen noch Systeme verwenden, die vor 20-30 Jahren eingeführt wurden. 

Kernsysteme, die seit vielen Jahren ohne größere Änderungen im Einsatz sind, sind eng mit den Geschäftsprozessen verknüpft. Dies macht es schwierig, sie durch neue Systeme zu ersetzen, da die Arbeitsbelastung so hoch ist, dass es schwierig ist, den Sprung in die Systemerneuerung zu wagen. 

Die Benutzerfreundlichkeit von Geschäftssystemen verschlechtert sich mit der Zeit. Wenn andererseits die Geschäftsprozesse geändert werden, um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden, muss die Systemseite viele kleine Funktionen hinzufügen und Spezifikationen ändern, was zu einer komplexeren Systemstruktur führen kann. In diesem Fall könnte das System zu einer Blackbox werden, wenn die Ingenieure, die die interne Struktur und den Prozess der Systemänderungen verstehen, das Unternehmen verlassen. 

Solche Systeme werden als "Altsysteme" bezeichnet, weil sie nicht nur veraltet sind, sondern auch wichtige Daten enthalten, die das Vermögen eines Unternehmens darstellen. Die Modernisierung zielt darauf ab, diese Werte zu nutzen und gleichzeitig das Altsystem so umzugestalten, dass es der aktuellen Situation entspricht. 

Was ist Migration (Legacy-Migration)?

Unter Migration versteht man die Verlagerung von Hardware, Software und Geschäftsdaten in eine andere Umgebung oder den Wechsel zu einer neuen Umgebung, ohne die Funktionalität und die Leistungsanforderungen des bestehenden Systems zu verändern.  

In diesem Fall handelt es sich nicht um eine Teilimplementierung wie z.B. ein Patching, sondern um eine Erneuerung der Systeminfrastruktur selbst und wird daher als "Informationssystemrenovierung" bezeichnet. 

Wenn der Begriff Migration in der Geschäftswelt verwendet wird, bezieht er sich im Allgemeinen auf die "Legacy-Migration". 

"Legacy" bedeutet "Vermögenswert" oder "Vermächtnis" und hat an sich keine negative Konnotation. Wenn es jedoch in Bezug auf ein System verwendet wird, hat es die negative Konnotation von "veraltet" oder "veraltet", wie in Legacy-System. Mit anderen Worten: Legacy-Migration bedeutet Migration oder Erneuerung veralteter, komplexer und mit einer Blackbox versehener Altsysteme in neue Systeme. 

Unterschiede zwischen Modernisierung und Migration

Modernisierung und Migration werden oft miteinander verwechselt, insbesondere im Kontext der Digitalisierung und des digitalen Wandels. Bei der Modernisierung eines Unternehmens werden die so genannten Vermögenswerte, wie die bestehenden Systeme und die darin gespeicherten Daten, genutzt, um die Systemstruktur mithilfe der neuesten Technologie umzugestalten. Dies ist ein wichtiger Schritt für Unternehmen, die sich den Herausforderungen des digitalen Wandels stellen und ihre Prozesse optimieren wollen. Im Gegensatz dazu steht die Migration, bei der die Struktur des bestehenden Systems nicht verändert wird. Stattdessen erfolgt eine Verlagerung des Systems und der Daten in eine andere IT-Umgebung. Ein Beispiel hierfür wäre die Initiative, On-Premise-Systeme in die Cloud zu verlagern. 

Für Unternehmen, die den digitalen Wandel aktiv gestalten möchten, ist das Verständnis der Unterschiede zwischen Modernisierung und Migration entscheidend. Insbesondere im Bereich des Internet of Things (IoT) eröffnen sich durch die Modernisierung neue Möglichkeiten, um Daten effizienter zu nutzen und innovative Dienste zu entwickeln. Die richtige Strategie in der Digitalisierung kann Unternehmen helfen, sich im Wettbewerb zu behaupten und die Vorteile des digitalen Wandels voll auszuschöpfen. 

Wie man Altsysteme modernisiert

Der erste Schritt bei der Modernisierung von Altsystemen besteht darin, den aktuellen Stand der Kernsysteme Ihres Unternehmens zu verstehen. Dazu muss analysiert werden, welche Systeme implementiert sind, welche Funktionen implementiert sind und wie sie betrieben werden. 

Außerdem ist es wichtig, eine interne Struktur zu entwickeln, beispielsweise durch die Organisation von Projekten zur Durchführung der Systemmigration. Wird eine Modernisierung vorgenommen, ohne dass zuvor die aktuelle Situation analysiert und ein System entwickelt wurde, können sich nach Projektbeginn nach und nach neue Anforderungen ergeben, und das schließlich fertiggestellte System kann scheitern, ohne grundlegend erneuert worden zu sein. 

Ausgehend von den Prozessen "Analyse der Ist-Situation" und "Entwicklung interner Systeme" können die folgenden drei Methoden zur Realisierung der Modernisierung eingesetzt werden. 

Ersetzen

"Replacement" ist eine Methode, bei der die Infrastruktur eines Altsystems beispielsweise auf eine neue Software umgestellt wird. Sie beginnt mit der Neudefinition der Geschäftsanforderungen und ihrer Ersetzung durch ein neues System, unabhängig von bestehenden Systemen und Software. 

Das am besten geeignete System kann ausgewählt und eingeführt werden, um die Geschäftsprozesse und das Geschäftsmodell, das das Unternehmen anstrebt, zu verwirklichen und so zur Steigerung der geschäftlichen Effizienz und Produktivität beizutragen. Andererseits gibt es auch Nachteile: Die vollständige Erneuerung des Systems und die notwendige Überprüfung der Geschäftsprozesse können kostspielig und zeitaufwendig sein, und die Übergangszeit kann sich in die Länge ziehen. Aus diesem Grund ist sie eine Option, wenn eine radikale Unternehmensreform angestrebt wird, selbst bei großen Investitionen. 

Umschreiben

"Rewriting" ist eine Methode, bei der alte Programme in eine neue Entwicklungssprache umgeschrieben werden, z.B. mit Hilfe einer automatischen Konvertierungssoftware, wobei die Systemanforderungen intakt bleiben. Hauptsächlich werden alte Systementwicklungssprachen wie COBOL verwendet, die aber auch in Java oder .net umgeschrieben werden können. 

Beim Rewriting wird das Programm so umgeschrieben, dass es die neueste Technologie und neue Betriebssysteme unterstützt, wobei die Kosten niedrig gehalten werden und das bestehende System erhalten bleibt. Da das Programm selbst erneuert wird, wird das System im Einklang mit dem aktuellen Geschäftsumfeld wiedergeboren und trägt außerdem zu einer erhöhten Sicherheit und einer verbesserten Betriebseffizienz des Systems bei. Selbst Systeme, die durch wiederholte Funktionserweiterungen und Spezifikationsänderungen komplex geworden sind, können auf eine neue Entwicklungssprache migriert werden. 

Da jedoch die geschäftsrelevanten Designteile beibehalten werden, führt dies nicht zu einer Geschäftsreform und stellt eine mittlere Stufe der Auflösung von Legacy-Strukturen dar. Darüber hinaus ist das Neuschreiben von Code und Datenbanken zeitaufwendig und erfordert häufig die Mitarbeit von Ingenieuren, die mit der internen Struktur vertraut sind, um das Neuschreiben zu erleichtern, was eine hohe Hürde darstellt. 

Rehosting

"Rehosting" ist eine Methode, bei der ein bestehendes System direkt auf eine andere IT-Infrastruktur migriert wird. Die auf dem Großrechner laufenden Softwareprogramme bleiben dabei weitgehend unverändert und werden in eine offene Umgebung migriert. So kann beispielsweise ein Geschäftssystem, das vor Ort läuft, auf eine neue Systeminfrastruktur wie die Cloud migriert werden. 

Da die Software unverändert bleibt und nur die Hardware migriert wird, kann die Migration in kurzer Zeit und zu geringeren Kosten durchgeführt werden. Ihr Schwachpunkt ist jedoch, dass der Grad der Altlastenbewältigung unter den drei Varianten am geringsten ist, da der Umfang der Erneuerung geringer ist. 

Cloud-basierte Modernisierung der Abläufe

Die Verlagerung in die Cloud ist ein effektiver Weg, um die Modernisierung zu erreichen. Azure NetApp Files (ANF) zum Beispiel ist ein vollständig gemanagter Storage-Service, mit dem Workloads ohne radikale Umgestaltung in die Cloud verlagert werden können, wobei Hochleistungs-Storage in Azure-Rechenzentren implementiert wird, um eine ähnliche I/O-Leistung wie vor Ort zu erzielen. E/A-Leistung ähnlich wie bei der Speicherung vor Ort. 

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Größe nahezu in Echtzeit flexibel angepasst werden kann, um Anmeldestürme auszugleichen, die bei der Anmeldung bei Windows auftreten, wobei die Größe nur zu Beginn des Arbeitstages erhöht und während der normalen Arbeitszeiten wiederhergestellt wird. Dies senkt die Kosten und gewährleistet gleichzeitig eine Leistung, die Ihren Anforderungen entspricht. Wenn Sie Ihre Kerngeschäftssysteme modernisieren möchten, sollten Sie sich diese Vorteile zunutze machen. 

Fully-managed Storage Services ist seit April 2019 bei NetApp tätig und bringt jahrelange Erfahrung im Marketing in der IT-Branche mit, unter anderem in den Bereichen ABM, Eventplanung und -management, Content Marketing, Werbung und Google Cloud Cloud NetApp Volumes

Fazit

Während es sich bei der Modernisierung um eine Initiative handelt, die darauf abzielt, die Struktur der Altsysteme selbst unter Verwendung der neuesten Technologie zu ändern, beinhaltet die Migration lediglich die Verlagerung der Systeme und Daten in eine neue Umgebung, wobei die Struktur des bestehenden Systems intakt bleibt. Die Migration ist ein Mittel zur Förderung der Modernisierung, und die Verwirklichung der Modernisierung führt auch zur Verwirklichung des digitalen Wandels. 

Es gibt drei Hauptmethoden für die Modernisierung von Altsystemen: Ersetzung, Neuschreibung und Rehosting, die jeweils unterschiedliche Arbeitslasten, Kosten und Grade der Altlastenbeseitigung mit sich bringen. Um eine Modernisierung durchzuführen, ist es zunächst erforderlich. 

Beginnen Sie mit einer Analyse des aktuellen Zustands Ihrer Systeme und der Einrichtung eines Systems für die Migration, und überlegen Sie sich genau, welche Mittel für die Migration am besten geeignet sind. Es ist auch wichtig, den Modernisierungsprozess mit dieser gründlichen Vorbereitung zu beginnen. 

Dieser Blog ist ein Nachdruck aus dem Storage Channel, der bis August 2023 verfügbar war. 

Eric Joschko

Eric Joschko ist Solution Engineer bei NetApp Deutschland. Eric konnte zuvor in der Rolle als Storage & Backup Administrator umfangreiche Erfahrung im Bereich Storage Lifecycle sammeln und weiß somit sehr genau, welche Herausforderungen es aus der User-Perspektive zu meistern gilt. Dabei stehen bei Eric neben Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit stets Optimierung und Vereinfachung an erster Stelle – gleichermaßen für das Unternehmen als auch für den Anwender.

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