Für Designingenieure, 3D-Modeler und andere Power-User in der Automobilbranche war die räumliche Nähe bisher entscheidend. Ihre physischen Arbeitsplätze mussten sich in der Nähe ihrer großen Datenbanken für das Produktlebenszyklus-Management (PLM) befinden, damit sie beim Arbeiten schnell Bilder und Modelle laden konnten. Für diese hochgradig interaktiven Abläufe brauchten sie leistungsstarke Computer mit beschleunigten Grafikkarten.
Durch die moderne virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) ist die räumliche Nähe überflüssig geworden. In virtuellen Desktop-Umgebungen können Power-User mit beliebigen Endgeräten wie Laptops oder Tablets arbeiten. Rechenintensive Prozesse laufen über einen zentralen Server On-Premises oder in der Cloud. VDI ermöglicht leistungsstarke, ressourcenintensive 3D-Modeling- und CAD-Prozesse auf jedem Bildschirm mit Internetzugang.
Als die Pandemie begann, wurden Mitarbeiter in der Automobilbranche, die nicht vor Ort gebraucht wurden, nach Hause geschickt. Unternehmen, die noch nicht auf virtuelle Arbeitsplätze umgestellt hatten, mussten die Anwendungen ihrer Power-User in die Cloud verlagern, während die PLM-Datenbank vor Ort blieb. Aufgrund der fehlenden räumlichen Nähe zwischen Datenbank und Workstation dauerte das Hoch- und Herunterladen enorm lange.
Glücklicherweise bleibt mit VDI die Reaktionsschnelligkeit physischer Arbeitsplätze erhalten. Sowohl die Anwendungen als auch die PLM-Datenbank werden in der gleichen virtualisierten Umgebung gehostet und lediglich Pixel werden an den Bildschirm des Benutzers gesendet. Zusätzliche Kosten für die Bewegung von Daten entfallen und es entstehen keine extra Wartezeiten.
Wenn die Rückkehr ins Büro wieder sicher ist, können Unternehmen und ihre Mitarbeiter entscheiden, wie sie ihre Arbeitsumgebung strukturieren wollen. Durch die Möglichkeit, vor Ort und zu Hause gleichermaßen effektiv zu arbeiten, können Hybridlösungen gefunden werden, die den einzelnen Mitarbeitern und dem Team zugutekommen. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit externen Partnern und Kunden erleichtert. Die freie Wahl des Arbeitsortes schützt Mitarbeiter vor Gesundheitsrisiken wie COVID-19 und schafft neue Optionen für ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben, ohne dass die Produktivität darunter leidet.
Neben der Flexibilität des Arbeitsplatzes bietet VDI noch andere überzeugende Vorteile.
Physische Arbeitsplätze bedeuten Fixkosten. Die Hardware muss vorher bezahlt werden und das Asset wird jeweils einer Person zugewiesen und kann nicht geteilt werden. Kapazitäten können nicht reduziert werden, wenn Mitarbeiter krank oder im Urlaub sind, und die Systeme weisen normalerweise Überkapazitäten auf, kosten also unnötig Geld. Für 50 Power-User muss ein Unternehmen 50 teure Workstations einzeln kaufen.
VDI hingegen ist konsolidiert und dadurch skalierbar. Von diesen 50 Anwendern arbeiten vielleicht nur 25 oder 30 zur gleichen Zeit. Am Wochenende arbeitet wahrscheinlich niemand. Deshalb lässt sich die Infrastruktur an variierende Bedürfnisse anpassen und die Unternehmen bezahlen nur das, was sie wirklich brauchen.
Außerdem ist die Wartung einer zentralisierten Infrastruktur einfacher. Softwareupgrades werden einmalig, statt 50 Mal an 50 Arbeitsplätzen ausgeführt.
Für Power-User bietet die Skalierbarkeit von VDI einen weiteren Bonus. Wenn ein Benutzer ein kostenintensives High-End-Produkt benötigt, kann diese Kapazität effizient dem einen Benutzer zur Verfügung gestellt werden, der sie wirklich braucht. Erstklassige Performance muss nicht für jeden einzelnen Benutzer bereitgestellt werden und ist daher für ausgewählte Arbeitsplätze kostengünstig möglich.
An physischen Arbeitsplätzen gespeicherte Daten und Modelle brachten Probleme bei Backup oder Notfallwiederherstellung mit sich. Es war unklar, wer welche Version auf welcher Workstation hatte und Teams wussten oft nicht genau, wer eigentlich was macht.
Mit VDI mit Zugang zu höherer Bandbreite und schnellerem Speicher können Unternehmen jede Nacht Backups und Wiederherstellungsvorgänge laufen lassen, ohne dafür große Datenbanken von einzelnen Workstations über ein Netzwerk zu bewegen. Wiederkehrende Datensätze sorgen für effizientere Backups, da nur die inkrementellen Änderungen kopiert werden müssen. Dieser Ansatz reduziert Wiederherstellungspunkte (RPO) und Wiederherstellungszeit (RTO) enorm und erhöht gleichzeitig die Verfügbarkeit der gesamten Lösung.
NetApp bietet eine virtuelle Komplettlösung für verteilte Teams in der Automobilbranche. Ingenieuren und anderen Power-Usern bringt dieses umfassende Portfolio an cloud- und standortbasierten Lösungen die Leistung, Geschwindigkeit und Sicherheit, die sie brauchen, und senkt dabei die Betriebskosten.
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Christian Ott ist CTO für den Bereich Industry Solutions bei NetApp. Branchenlösungen sind das Herzstück der NetApp Strategie für branchenorientierte Cloud-Lösungen. Kunden aus unterschiedlichsten Branchen in aller Welt erhalten damit die Möglichkeit, neue Geschäftschancen zu nutzen und Transformationsziele zu erreichen. Die Automobilindustrie ist ebenso darunter wie die Bereiche Financial Services, Energie, Gesundheitswesen, Life Sciences, Fertigung und viele weitere. In seinen mittlerweile mehr als zehn Jahren bei NetApp hatte Christian Ott verschiedene Positionen im technischen Vertrieb und Management inne. Er war und ist dabei für unterschiedliche Kunden aus der Halbleiter-, Fertigungs- und Automobilindustrie zuständig. In seiner Freizeit verbringt er gern Zeit mit Schwimmen, Radfahren und Laufen – für einen Triathlon reicht es allerdings noch nicht.